Comtheo * Meditationen von Vikarin Susanne Jensen


Predigten       Fotos       Spezials       Home        
                                 

Du stellst meine Füße auf weiten Raum und reichst mir die Hand.

3. Meditations-Abend - 29.August - Symbol „Hand“
29.August 2000 - Meditation in St.Marien
Meine Hände lege ich in deine Hände

Ich begrüße Sie herzlich 
zum letzten Meditationsabend im August.
Heute geht es um die Hand
Die rechte - die linke
meine Hände / eure Hände

den Daumen
den Zeigefinger
den Mittelfinger
den Ringfinger
den kleinen Finger

meine Hand
ich schließe meine Hand
sie wird zur Faust
ich spüre Anspannung

Wie oft am Tag
mache ich aus meiner Hand eine Faust?
Wie oft stehe ich da mit geballten Fäusten?

Meine Hände
sind Gebrauchshände
Sie suchen sich ständig etwas zu greifen
Sie nehmen
Sie halten
Sie lassen nicht loslassen

Ich habe nichts in den Händen
Sie sind leer
Sie sind offen
und warten

Warten sie auf einen Gegenstand, etwas Greifbares?
Brauche ich unbedingt etwas in den Händen?

sie sind offen 
und fühlen

Ich möcht sie einladen
auf ihre Hände zu achten
in sie hineinzufühlen

Fühlen sie sich müde an
nach einem langen Tag?
gebaucht, abgearbeitet

Fühlen sie sich kalt an
oder schmerzen sie?

Sie können sich und ihren Händen
etwas Gutes tun.
Geben sie ihnen und sich
bewußt ein Pause.
Legen Sie ihre Hände auf ihre Oberschenkel.
Da liegen sie
tatenlos, ruhig

sie werden warm
ein schönes Gefühl

Genießen sie eine Weile
die Ruhe ihrer Hände
-----------------------------------------
Canon in D-Dur (7:44)
-----------------------------------------
Im Judentum gibt es die Feier von Schabbat.
Jeden Freitag Abend,
wenn die ersten 3 Sterne am Himmel zu sehen sind,
beginnt diese Feier für das Leben.

Schabbat beginnt am Abend
und endet am Abend des folgenden Tages.
In der Schöpfungsgeschichte heißt es:
„Es ward Abend, es ward Morgen, ein Tag.“

Am 7.Tag der Schöpfung ruhte Gott.
An diesem Tag wurde die Ruhe erschaffen.
„Vollendet waren der Himmel und die Erde,
und all ihre Schar.
Vollendet hatte Gott am siebten Tag seine Arbeit,
die er machte,
und feierte am siebten Tag von all seiner Arbeit,
die er machte.
Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn,
denn an ihm feierte er von all seiner Arbeit,
die machend Gott schuf.“

Gott hat Hände - Schöpferhände
und am 7.Tag der Schöpfung
erschuf er die Ruhe durch Nichtstun.

So wollte er auch seinen Geschöpfen
etwas Gutes tun, und schenkte ihnen diesen Tag.

Sechs Tage sollst du arbeiten
und alle deine Werke tun.
Aber am siebten Tag ist der Schabbat des Herrn,
deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun.
--------------------------------------------------------
CD-Musik: MENUCHA WESSIMCHA - RUHE UND FREUDE
gesungen von Marcel Lang (1)
--------------------------------------------------------
Zum Nichtstun von Gott bestraft?

Es gibt im Babylonischen Talmud,
Traktat Schabbat eine schöne Stelle,
zu den verbotenen Arbeiten an Schabbt:

Die Hauptarbeiten sind 40 weniger eine:
wer sät, wer pflügt, wer erntet, wer garbt, wer drischt, 
wer worfelt, wer verliest, wer mahlt, wer siebt,
wer knetet und wer backt.
Wer Wolle schert, wer sie bleicht, wer sie schwingt,
wer sie färbt, wer sie spinnt, wer anzettelt,
wer zwei Maschen macht, wer zei Fäden webt,
wer zwei Fäden trennt, wer verknotet, wer losknüpft,
wer zwei Nähte näht und wer auftrennt,
um Nähte zu nähen;
Wer eine Gazelle fängt, wer sie schlachtet,
wer ihr Fell abzieht, einsalzt und zurichtet,
wer es abschabt, wer es zuschneidet,
wer zwei Buchstaben draufschreibt und wer abschabt,
um zwei Buchstaben draufzuschreiben;
wer baut und wer einreißt,
wer auslöscht und wer anzündet;
wer mit dem Hammer schlägt;
wer von einem Gebiet in ein anderes hinausträgt.
Dies sind die Hauptarbeiten, 40 weniger eine.

Zum Nichtstun aufgerufen,
von einem Sternenhimmel zum
nächsten Sternenhimmel.
Ein Tag - den siebten Tag der Woche.

Er dauert nicht ewig.
Sobald die „Hawdalakerze“ mit den 12 Dochten
wie eine Fackel brennt, ist der Zauber des Nichtstuns
vorbei.

Dann dürfen die Hände wieder werkeln.

Es gibt ein sehr schönes Schabbat-Lied:
„Eschet chajil“ - das Lob der fleißigen Hausfrau,
ich lese ihnen den Bibeltext zu dem Lied vor
aus den Sprüchen Salomons:
-----------------------------------------------------
Wem eine tüchtige Frau beschert ist, 
die ist viel edler als die köstlichsten Perlen.
Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen,
und Nahrung wird ihm nicht mangeln.
Sie tut ihm Liebes und kein Leid ein Leben lang.
Sie geht mit Wolle und Flachs um 
und arbeitet gerne mit ihren Händen.
Sie ist wie ein Kaufmannsschiff;
ihren Unterhalt bringt sie von ferne.
Sie steht vor Tag auf und gibt Speise ihrem Hause,
und dem Gesinde, was ihm zukommt.
Sie merkt, wie ihr Fleiß Gewinn bringt;
ihr Licht verlischt des Nachts nicht.
Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken,
und ihre Finger fassen die Spindel.
Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht,
und ißt ihr Brot nicht mit Faulheit.
Ihr Mann lobt sie:
Es sind wohl viele tüchtige Frauen,
du aber übertriffst sie alle.
Lieblich und schön sein ist nicht,
ein Weib, das den Herrn fürchtet, soll man loben.
Gebt ihr von den Früchten ihrer Hände.


BIBELTEXT + LIED „ESCHET CHAIL“
-----------------------------------------------------
Zum Gück gibt es Schabbat.
Den Siebten Tag,
an dem Gott die Ruhe erschaffen hat.

Die Ruhe ist eine runde Sache.

Ich möchte ihnen eine Erinnerung
an diese runde Sache mit auf den Weg geben.
Eine runde Murmel -
Sie ist rund, rot und gelb.
Die gelbe Farbe erinnert an die 6 Tage der Woche,
Die rote Farbe erinnert an den Siebten Tag.

----------------------------------------------------
Lassen sie uns gemeinsam singen:
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott.
_____________________________________________________________
Die drei folgenden Meditationen lagen im Herbst, zum Teil in den Herbstferien. Im 
September hatte ich einen Kurs in Preetz, so ist ein Monat Pause zwischen den Meditationen 
entstanden.

 

Ideen und Mails