Gedichte von Susanne Jensen

NACHLESE

Morgenlicht öffnet
öffnet bereit und betet 
Gesicht 
wie fallende Himmel
wogende Felder im Licht
dicht neben Tod und Treue
traut sich unbegreiflich eingelet  in die Welt 

Morgenlicht sieht
öffnet und betet
Gericht
wie fallende Himmel
wogende Felder im Licht
Was soll ich sagen?
Erfroren aber geliebt -
Oder waren es keine Hände, keine Herzen
beweglich tötend eingesponnene Stitzen vom Niemand
gespannter Draht
Himmelsfäden verworren
Einbahnstraßen luftlos ins Gas gelegt
Schädel im Schlamm
lebend getreten - ausgegossen
von der gesichtslosen Heilsfront 

Dornengekrönter einmaliger Gänger
Kennst du die Wahrheit  die der Treue begegnet?
Träumst du dich hinein  in die Geheimnisse der Künder?
Gesicht meines Rabbis und Hirten
müde auf Gericht
Zeigst du 
müde geworden 
knickst du 
gehst du und hältst du
übriggebliebene Ähren
und zählst sie uns hin -

Die Nachlese beginnt.

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